Migration - gestern und heute

Angekommen - Migration vor Ort

Fotoausstellung der vhs - Fotograf: Jaroslaw Piotrowski

Hernes Werden und Wachsen war untrennbar mit dem Bergbau verbunden. Und hier liegen natürlich auch die Wurzeln der Migration in unserer Stadt.
Herne ist und war also immer schon immer eine Stadt der Migration. Die Anwerbeabkommen in den 60er und 70er Jahren taten ihr Übriges dazu. Der Begriff "Gastarbeiter" ist seit den 70er Jahren ad acta gelegt. Parallel zu dem Wegfall des zeitlich befristeten Aufenthaltes in Deutschland. 

Heute leben viele Einwohner*innen mit Migrationsgeschichte bereits in der dritten Generation in Herne. Als selbstverständlicher Teil der Stadtgesellschaft. Ob nun mit oder ohne deutschen Pass.  Die Foto-Ausstellung im vhs-Foyer im Kulturzentrum zeigt am Beispiel der Biografien von 10 Personen mit Migrationsgeschichte, wie es gelingen konnte, in Herne "anzukommen" und zu Hause zu sein. Sie erzählen ihre ganz eigene Geschichte! 

Die Ausstellung steht mit ihrer Aussage ganz für sich. Sie bricht aber zugleich die Vortragsthematik "Migration" auf Herne herunter. Und das ganz authentisch!  

Ausstellungsdauer: Donnerstag, 19. Oktober 2023 bis Donnerstag, 18. Januar 2024
Öffnungszeiten: montags - freitags: 09.00 - 19.00 Uhr; samstags: 09.00 - 13.00 Uhr

    2135    Donnerstag, 19.10., 09.00 - 19.00 Uhr
    entgeltfrei
    vhs im Kulturzentrum, Willi-Pohlmann-Platz 1

Lesung mit Diskussion: Der unbekannte Nachbar

Eine Kooperation der vhs mit "Partnerschaft für Demokratie Herne" und Islamischer Gemeinde Herne-Röhlinghausen e.V.

Veranstaltung der Themenwochen "Antimuslimischer Rassismus"

Migration, das heißt Trennung, Unsicherheit, Unbekanntsein, Zweifel, nie enden wollende Fremdheit, Arbeitsnot, inneres Aufgewühltsein, tiefer Schmerz. Tiefer, nicht endender Schmerz…
Gemici beschreibt in seinem Buch "Der unbekannte Nachbar" mit einer klaren und schlichten Sprache nach Deutschland ausgewanderte türkische Migrant*Innen: in ihren Beziehungen mit Nachbarn, den Erschwernissen die Sprache zu erlernen, in ihren Unsicherheiten, die das Leben in zwei Ländern und Kulturen mit sich bringt, in ihren Erfahrungen der Diskriminierung, ihren Hoffnungen und ihrem Lieben.

Der Autor:
Bahattin Gemici wurde 1954 in Ankara geboren. Er lebt seit 1977 in Herten (NRW) und arbeitete 36 Jahre lang als Lehrer, schreibt Gedichte, Kurzgeschichten und Märchen. Mehrere seiner Veröffentlichungen in Deutsch und Türkisch wurden vom WDR und dem türkischen Rundfunk und Fernsehen gesendet. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Die Veranstaltung wird durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" gefördert.

    2136    Donnerstag, 26.10., 18.30 - 20.00 Uhr
    entgeltfrei
    vhs im Haus am Grünen Ring, Wilhelmstr. 37
    Bahattin Gemici

Online-Vortrag: Zwei Millionen Jahre Migration

In Kooperation mit der vhs Böblingen-Sindelfingenm-Herne-Hattingen

Seit sich unsere Vorfahren auf zwei Beinen fortbewegen können, finden Ortswechsel und Migration statt. Historisch betrachtet haben daher alle Menschen einen Migrationshintergrund. Unsere Vorfahren lebten über Jahrmillionen als Jäger und Sammler. Sie verlegten ihre Lagerplätze entsprechend dem Angebot an Jagdbeute und essbaren Pflanzen oder auch bei Umweltveränderungen. Manche Ausbreitungswege wie z.B. die "Balkanroute", die durch neue Fortbewegungsmittel ermöglicht wurden, nutzen Menschen aufgrund der günstigen Geographie seit Jahrtausenden. Im Webvortrag geht die Dozentin den Spuren unserer vielfältigen Vorfahren nach und beschreibt, dass Mobilität und Migration selbstverständliche Bestandteile des Menschseins und kein modernes Phänomen sind.

    2137    Mittwoch, 08.11., 19.00 - 20.00 Uhr
    entgeltfrei
    Online
    Dr. Bärbel Auffermann

Online-Vortrag: Globale Migration vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart

In Kooperation mit der vhs Böblingen-Sindelfingen

Migration war von Beginn der Geschichte der Menschheit an ein wesentliches Element gesellschaftlichen Wandels. Deshalb ist die Vorstellung falsch, dass räumliche Bevölkerungsbewegungen - auch über weite Distanzen - eine Erscheinung der Moderne oder gar nur der Gegenwart seien. Und nicht erst im Kontext der Entwicklung des Flugzeugs lässt sich eine interkontinentale Migration erheblichen Umfangs ausmachen. Von globaler Migration, also von räumlichen Bewegungen über die Grenzen von Kontinenten, kann in großem Umfang seit dem frühen 19. Jahrhundert gesprochen werden. Um 1900, auf dem Höhepunkt der Abwanderung von Europäern, wurde gleichzeitig Europa allmählich ein Einwanderungskontinent, zu dem er sich nach dem Zweiten Weltkrieg dann endgültig wandelte.

Der Online-Vortrag soll mit einer langen, die vergangenen 200 Jahre umschließenden Perspektive deutlich machen, warum Menschen überhaupt migrieren, welche Bedingungen gegeben sein müssen, damit Migration stattfinden kann und auf welche Weise und mit welchen Ergebnissen Gesellschaften über die Hintergründe, Bedingungen und Folgen von Migration sprechen.

    2139    Mittwoch, 24.01., 19.00 - 20.00 Uhr
    entgeltfrei
    Online
    Prof. Dr. Jochen Oltmer