Filmforum / Galerie

Die vhs-Galerie

im Haus am Grünen Ring in Wanne

Bereits in den 60er Jahren fanden in der Galerie im Haus am Grünen Ring Ausstellungen namhafter Künstler*innen aus Herne und der Region statt. Diese Tradition wird bis heute fortgeführt. Darüber hinaus bietet die Galerie eine Plattform für Künstler*innen der Region, die sich Herne verbunden fühlen. Gezeigt werden klassische Bildgattungen, Grafik und Skulpturen oder Gattungsübergreifendes mit einem besonderen Schwerpunkt auf dem Medium Fotografie. Darüber hinaus gibt es immer wieder thematische Anknüpfungspunkte zu übergreifenden Themen der vhs. Pro Jahr zeigt die vhs-GALERIE vier Ausstellungen.

Auf circa 60 Metern Wandlänge bietet sich dem Publikum in Einzelausstellungen einen Überblick über das Schaffen einzelner Künstler*innen oder sie begegnen gleich mehreren Künstler*innen in Gruppenausstellungen, die teils in Kooperation mit weiteren Herner Kulturinstitutionen arrangiert werden.

Eine große Anzahl Wechselrahmen steht für hauseigene Ausstellungen zur Verfügung.

 

Die vhs-Galerie
Haus am Grünen Ring, Herne-Wanne
Wilhelmstraße 37

Ausstellungen in der vhs

Das Pixelprojekt_Ruhrgebiet ist seit seiner Gründung 2003 eine ständig wachsende, digitale Sammlung für fotografische Arbeiten, die einen Bezug zur Region haben. Durch die thematische Vielfalt der ausgewählten Arbeiten spiegeln sie den Facettenreichtum und die Widersprüchlichkeit des Ruhrgebiets.
Unter dem Titel Pixelprojekt_Ruhrgebiet@Herne zeigt die vhs-Galerie einmal jährlich Fotograf*innen des Projektes, die biografisch oder künstlerisch in Herne zu verorten sind.

Robert Freise, 1952 geboren in Wanne-Eickel, zeigt in der vhs-GALERIE seine erste umfassende Einzelausstellung mit Fotografien der Jahre 1982 bis 2020.
2011 wurde er mit der Serie "Ehemalige Autorennstrecke Zeche Alma" aus dem Jahr 1982 durch die Jury bei Pixelprojekt_Ruhrgebiet aufgenommen,  woraufhin die Bildserien "Monti´s Dream" aus dem Jahr 2015 und "Boxbude", Entstehung 2015/17, Jurierung 2020, folgten.

Robert Freise blickt mit seinen Fotografien hinter die Fassade. Seine Bilder erzählen Geschichten jenseits vordergründiger Bilder, berichten von Menschen, die von Armut betroffen sind und deuten dahinter liegende Strukturen an.
Mal muten seine Fotografien wie bei der Serie "Ehemalige Autorennstrecke Zeche Alma" als schwarz-weiß Abzüge nostalgisch an und verweisen auf längst vergangene Ruhrgebietsgeschichte.
In "Monti´s Dream" präsentiert sich uns ein ungeschönter, sehr nahbarer Blick auf eine Zirkusfamilie, die es 2013 mit der Besetzung des ehemaligen Autohaus Ford Heilmann bis in die BILD-Zeitung geschafft hat. Über zwei Jahre hat Robert Freise die Menschen, ihre Sorgen, Nöte und auch kleinen Freuden begleitet. In der Serie "Boxbude" dokumentiert er eines der letzten echten Kirmes Attraktionen die langsam aber sicher aussterben.
Auch dem "Flaschensammler Frank" kommen wir durch die Fotos der gleichnamigen Serie, die 2011 entstand, ungewöhnlich nahe. Seine Geschichte könnte stellvertretend für viele einzelne stehen, denn Flaschensammler sind im Straßenbild des Ruhrgebiets leider alltäglich geworden.

Ausstellungsdauer: 23.02. bis 28.04.2024
Eröffnung der Ausstellung: Freitag, 23.02., 19 Uhr
mit Musik von Alex Morsey (Tuba)

entgeltfrei

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag
9.00 - 20 Uhr

In den Ferien:
Montag bis Donnerstag
08.30 - 12.00 Uhr und 13.30 - 15.30 Uhr
Freitag
08.30 - 12.00 Uhr

In der Zeit vom 08.05. bis 05.07.24 präsentiert die Jugendwerkstatt der Jugendkunstschule Herne ihre Arbeitsergebnisse aus den Werkbereichen Druck und Gestaltung, Raum- und Textilgestaltung  und Bildnerei für Holz, Stein und Metall. In der Werkschau "KLEINgroß" geht es um die Liebe zum Detail und das Spielen mit Perspektiven und Größenverhältnissen. Zu sehen sind überdimensionale Objekte ebenso wie Miniaturwelten. Manchmal geht es auch darum, dass aus vielen kleinen Dingen etwas Großes entstehen kann.
Besucher*innen können in der Ausstellung alltägliche Gegenstände aus anderen Blickwinkeln betrachten und so einiges entdecken, was erst auf den zweiten Blick sichtbar wird.

Ausstellungsdauer: 08.05. bis 05.07.2024

Eröffnung: Mittwoch, 08.05.24 , 12 Uhr.

entgeltfrei

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag
9.00 - 20.00 Uhr

In den Ferien:
Montag bis Donnerstag
08.30 - 12.00 Uhr und 13.30 - 15.30 Uhr
Freitag
08.30 - 12.00 Uhr

6002    Mittwoch, 08.05., 08.00 - 20.00 Uhr
            entgeltfrei
            vhs im Haus am Grünen Ring, Wilhelmstr. 37

 

Claudia Pomowski zeigt in einer umfangreichen Einzelausstellung Arbeiten, die sich vorrangig mit der Vielfältigkeit der Natur und den kreativen Ausdrucksmöglichkeiten dieser in der Kunst beschäftigen. Zu sehen sind Collagearbeiten, Zeichnungen, Mischtechniken und Siebdrucke u. a. aus ihrer Serie "Diversity". In Rekurs auf das Thema Artenvielfalt und die scheinbar unbegrenzten schöpferischen Ausprägungen dieser, entstehen aus Käfern, Pilzen, Pflanzen u. Ä. in der Zusammensetzung mit menschlichen Köpfen geheimnisvolle, kryptische Wesen, die bisher nur in der Fantasie der Künstlerin existieren. Sie erzeugen bei den Betrachtenden das Bedürfnis, den Dingen auf den Grund zu gehen und regen zum Nachdenken an. Teils rufen sie auch humorvolle Gedanken hervor, die frei weitergesponnen werden können.

Claudia Pomowski, geb. 1964 in Herne, studierte an der FH Trier Illustration und Buchdesign. Ihre Ausdrucksformen umfassen Collage, Siebdruck, Zeichnung und Installationen, mal klein und zart, dann wieder Raum greifend. Bezüge zur Literatur und Kunstgeschichte sowie die Natur in ihrer Vielfalt dominieren die Themen ihrer Kunst. C.Pom lebt und arbeitet als freie Grafikerin und Dozentin in der Nähe von Trier.

Ausstellungsdauer: 03.11.23 bis 12.01.2024
Ausstellungsort: vhs im Haus am Grünen Ring, Wilhelmstr. 37

Eröffnung der Ausstellung: Freitag, 03.11.2023, 19.00 Uhr

Kursnr. 6002, entgeltfrei

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag, 09.00 - 20.00 Uhr

In den Ferien:
Montag bis Donnerstag, 08.30 - 12.00 Uhr und 13.30 - 15.30 Uhr
Freitag, 08.30 - 12.00 Uhr

H.D. Gölzenleuchter und Kemal Balkan sind schon über viele Jahre freundschaftlich verbunden. Die Ausstellung "Bäume, Träume, Menschen" (Arbeitstitel) ist ihr erstes gemeinsames Ausstellungsprojekt. Beide verbindet ein sozialer, humanistischer, sozialkritischer Blick auf die Gesellschaft, auf die Lebensverhältnisse der Menschen, wozu die ökologischen, umweltbedrohenden Entwicklungen und Problematiken dazu gehören. Ihre Arbeiten sprechen das mal direkt, dann wieder poetisch, auch erotisch in individueller Arbeitsweise an. Gleichsam ist die Ausstellung ein Dialog zwischen den beiden Künstlern, den sie auch mit dem Publikum führen möchten.
Kemal Balkan, schon lange in Herne/Wanne-Eickel lebend, ist mit seinen Werken im Ruhr-Revier in Einzel- wie Gruppenausstellungen wiederholt zu sehen gewesen, u.a. auch in der Städtischen Galerie Herne. Seine Arbeitsweise ist oft expressiv, impulsiv oder auch experimentell. Aber immer, wie er deutlich macht, mit dem Leben verbunden.
H.D. Gölzenleuchter, dessen Karriere als Bildender Künstler und Autor 1971 in Wanne-Eickel begann, hat seine Arbeiten im In- und Ausland ausgestellt. Wiederholt war er auch mit seinen oft großformatigen Holzschnitten und Fotografien in der vhs-GALERIE präsent. 2018 wurde er für seine Arbeit mit dem NRW Landesverdienstorden ausgezeichnet. In der Publikation "Der Emscherbrücher", der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel, ist er regelmäßig mit Wort- und Bildbeiträgen vertreten. Bücher des Herner Autors Volker W. Degener gestaltete H.D. Gölzenleuchter wiederholt mit gezeichneten Arbeiten.

Ausstellungsdauer: 01.09. bis 20.10.2023
Ausstellungsort: vhs im Haus am Grünen Ring, Wilhelmstr. 37

Eröffnung der Ausstellung: Freitag, 01.09.2023, 19.00 Uhr
Einführung zur Ausstellung: Sepp Hiekisch-Picard
Musik: Christiane Conradt (Cello)

Kursnr. 6001, entgeltfrei

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag, 09.00 - 20.00 Uhr

In den Ferien:
Montag bis Donnerstag, 08.30 - 12.00 Uhr und 13.30 - 15.30 Uhr
Freitag, 08.30 - 12.00 Uhr

Filmforum der vhs-Herne

Seit 1979 gibt es das Filmforum bei der vhs, das es sich zur Aufgabe gesetzt hat Filme mit besonderem Anspruch in Herne zu zeigen. Die Leitung hat Filmwissenschaftler Dr. Martin Hellmold inne. Zusammen mit cineastisch interessierten Vertreter*innen der unterschiedlichen Parteien und engagierten Filmliebhaber*innen mit filmwissenschaftlichen Hintergrund wählt der Filmbeirat viermal im Jahr Filme aus, die in das Programm des Filmforums aufgenommen werden. Dies sind in erster Linie keine Mainstream-Filme, das heißt es stehen solche Filme im Vordergrund, die künstlerisch hervorstechen, gesellschaftlich relevant sind und das Kino-Programm durch Diversität ergänzen. Filme, die im „normalen“ Kinoprogramm gar nicht oder nur kurz gezeigt würden, kommen so nach Herne und können von Herner*innen vor Ort gesehen werden.

Es werden im Jahr ca. 35 Filme in den Kinosälen des Kooperationspartners der Filmwelt Herne gezeigt. Die Filme laufen jeweils dreimal in der Woche, teilweise auch im Relax-Kino, in dem man bequem die Füße hochlegen kann.

Achtung Änderung der Laufzeiten ab 5. November 2023: sonntags 12.30 Uhr, montags 20.15 Uhr und mittwochs 17.30 Uhr
Zeitliche Abweichungen werden auf den social media Kanälen bekannt gegeben.

Selbstverständlich sind zu allen Filmen des vhs-Filmforums auch Vorführungen für Schulen möglich. Bitte wenden Sie sich direkt an die Filmwelt Herne. Der Eintrittspreis beträgt 6,- EUR (zuzüglich Online-Buchungsgebühren und Aufschlag bei Überlänge).

Filmwelt Herne
Berliner Platz 7 - 9
44623 Herne
Telefon: 0 23 23 / 14 77 70
www.filmwelt-herne.de

Das aktuelle Kinoprogramm

So. 17.03., Mo. 18.03., Mi. 20.03.

Regie: Saim Sadiq
Mit Mit Ali Junejo, Rasti Farooq, Alina Khan, Sarwat Gilani, Salmaan Peerzada, Sania Saeed, PAK/USA 2022, 126 Min. FSK 12

Während seine Frau Mumtaz als Kosmetikerin Geld verdient und die berufliche Anerkennung genießt, ist der verträumte Haider arbeitslos. Er pflegt seinen im Rollstuhl sitzenden Vater Abba, kümmert sich liebevoll um seine Neffen und Nichten und besorgt für die Großfamilie den Haushalt. Sein Vater dankt es ihm mit Hohn, Spott und Unverständnis, denn ein Mann, der putzt und kocht und seiner Frau noch kein Kind gemacht hat, verdient keinen Respekt. Durch die Vermittlung eines Freundes findet Haider dann doch einen Job, wenn auch keinen alltäglichen. Er verdient sein Geld jetzt im erotischen Tanztheater "Joyland", und zwar nicht als Manager, wie er es dem skeptischen Vater vorlügt, sondern als Backgroundtänzer der transsexuellen Performerin Biba. Kaum bringt Haider Geld nach Hause, wird Mumtaz auch schon gedrängt, ihren Beruf aufzugeben. Als sie dann schwanger wird, rutscht sie in eine Depression. Haider ist derweil längst in seine Chefin verliebt und sucht seinen Weg.

So 07., Mo 08. und Mi 10. April

Regie: Wim Wenders
Mit Koji Yakusho, Arisa Nakano, Tokio Emoto, Aoi Yamada, Yumi Aso, Sayuri Ishikawa, Tomokazu Miura, JAP 2023, 123 Min. FSK 0

Mit großer Gelassenheit absolviert Hirayama seinen gleichförmigen Alltag. Jeden Morgen schlüpft er in den blauen Overall von „Tokio Toilett “ um akribisch seiner Tätigkeit als Toilettenreiniger nachzugehen. Vom Aufwachen bis zum Schlafengehen scheint jeder Handgriff ritualisiert und wird trotzdem voll Achtsamkeit ausgeführt. Denn für den Mitfünfziger, der allein in einer kleinen Wohnung in Tokio lebt, ist es genau diese Zufriedenheit mit dem einfachen Leben, die seine Tage perfekt macht. Nicht einmal der nervöse junge Kollege Takashi, der immer zu spät kommt und ohne Pause redet, kann ihn aus der Ruhe bringen. Seine Stabilität zieht Hirayama dabei nicht nur aus der rituellen Tagesstruktur, sondern auch aus der Beschäftigung mit Literatur, Fotografie und
aus seinen Musikkassetten. Er bevorzugt amerikanische Folk- und Rocksongs der 1960er bis 1980er Jahre. Für seine Nichte, die eines Tages überraschend Zuflucht bei ihm sucht, sind das alles kuriose Relikte der Vergangenheit.
Wim Wenders poetischer Film wurde für Japan als „Bester ausländischer Film “ für den Oscar nominiert.

So 14., Mo 15. und Mi 17. April

Regie: Alexander Payne
Mit Paul Giamatti, Dominic Sessa, Da‘Vine Joy Randolph, Carrie Preston, Brady Hepner, Ian Dolley, USA 2023, 133 Min. FSK 12

USA 1970. Wie alle seine Mitschüler freut sich der 16-jährige Angus Tully darauf, dem elitären Internat Barton für die Weihnachtsferien den Rücken zu kehren. Seine Mutter hat ihm ein paar Urlaubstage in Florida versprochen. Um so größer ist die Enttäuschung, als sie ihm kurzfristig telefonisch absagt. Die Flitterwochen mit dem neuen Ehemann sind ihr wichtiger. Angus bleibt als „Holdovers“ in der fast leeren, minimal beheizten Schule zurück. Als Aufsicht wurde ausgerechnet der unbeliebte Mr. Hunham eingeteilt, der strenge Lehrer für Geschichte des Altertums. Auch für Hunham ist das kein Vergnügen. Der Rektor will den strengen Lehrer für Geschichte des Altertums gezielt bestrafen. Schließlich hat Hunham vor Kurzem gegen die Empfehlung der Schulleitung gehandelt und einen Schüler durchfallen lassen, dessen Vater zu den finanziellen Förderern des Internats gehörte. Nur die Köchin Mary Lamb versucht etwas menschliche Wärme in die kalten Weihnachtstage von Barton zu bringen. Dabei trauert sie gerade um ihren Sohn, der in Vietnam ums Leben kam.

So 21., Mo 22. und Mi 24. April

Regie: Giorgos Lanthimos
Mit Emma Stone, Mark Ruffalo, Willem Dafoe, Ramy Youssef, Christopher Abbott, Suzy Bemba, Jerrod Carmichael, GB 2023, 141 Min. FSK 16

Dem experimentellen Chirurgen Dr. Godwin Baxter gelingt eine spektakuläre Operation. Er verpflanzt das Gehirn einen ungeborenen Mädchens in den Kopf von dessen Mutter, die er kurz zuvor leblos in der Themse gefunden hatte. Das so geschaffene Wesen, Bella, benimmt sich wie ein Kleinkind, entwickelt sich jedoch rasant und gewinnt zusehends Kontrolle über ihren Körper. Der Medizinstudent Max, den der Chirurg beauftragt hatte, diese Entwicklungen exakt zu
dokumentieren, droht den erotischen Reizen der ungewöhnlichen „Kindfrau“ zu erliegen. Als der Anwalt und Lebemann Duncan Wedderburn dem ebenso unschuldigen wie lebenshungrigen Wesen begegnet, ist er sofort fasziniert. Er überredet Bella, mit ihm ins Ausland durchzubrennen. Anfangs glaubt Wedderburn noch, Bella zur hemmungslosen Partnerin seiner eigenen Fantasien machen zu können. Doch schon bald muss er feststellen, dass er ihrem Freiheitsdrang und ihrer Entschlossenheit nicht gewachsen ist.
Prämiert mit dem Goldenen Löwen in Venedig und vier Oscars.

So 05., Mo 06. und Mi 08. Mai

Regie: Andrew Haigh
Mit Andrew Scott, Paul Mescal, Jamie Bell, Claire Foy, GB/USA 2023, 105 Min. FSK 12

Adam, ein Mann in den Vierzigern, steckt in einer Krise. Als Drehbuchautor fehlen ihm die Ideen für sein nächstes Projekt, einen Fernsehfilm über seine eigene Jugend. Adam ist seit dem zwölften Lebensjahr Vollwaise, seine Eltern starben bei einem Verkehrsunfall. Jetzt, in der Schaffenskrise, hat die Einsamkeit wieder Besitz von ihm ergriffen. Zäh und ziellos dehnen sich die Tage in der gläsernen Hochhauswohnung, von der aus Adam über London blickt. Gegen die Einsamkeit gäbe es ein Mittel: Der um einige Jahre jüngere Harry, ein Nachbar in der Anonymität der stilvollen Wohnanlage, steht eines abends mit einer Flasche Whisky vor der Tür. Doch der Schlüssel zu Adams Verschlossenheit sitzt tief. Auf der Suche nach Inspiration für sein Buch fährt Adam schließlich zu dem Reihenhaus in Südlondon, in dem er seine Kindheit verbracht hat. Dort scheint die Zeit still zu stehen. An der Haustür begrüßt ihn ein Paar, jünger als er selbst, wie einen verlorenen Sohn: Adams Eltern. Aufmerksam und verständnisvoll lassen sie sich auf die Persönlichkeit ihres erwachsen gewordenen Sohnes ein.

So 12., Mo 13. und Mi 15. Mai

Regie: Jonathan Glazer
Mit Sandra Hüller, Christian Friedel, Medusa Knopf, Max Beck, Daniel Holzberg, Sascha Maaz, USA/GB/PL 2023, 106 Min.

Es ist schön im “Paradiesgarten” von Hedwig Höß. Eine wahre Idylle. Mit Blumenbeeten, Gewächshäusern, Liegestühlen auf dem Rasen und sogar einem kleinen Badebecken mit Rutsche. Hedwig hat den Garten selbst angelegt, mit Hilfe günstiger Arbeitskräfte. Sie ist sehr stolz darauf und zeigt ihn gerne ihren Gästen. Mit ihren fünf Kindern und mit Freunden genießt Hedwig die Zeit im Garten und die entspannten Stunden am nahen Flussufer. Ihr Mann Rudolf kann ihr Haushaltshilfen vermitteln. Manchmal bringt er ihr auch einen Pelzmantel von der Arbeit mit. Sein Arbeitsplatz ist gleich hinter der langen, hohen Gartenmauer. Was dahinter vor sich geht, mindert Hedwigs Genuss an der Blütenpracht nicht im Geringsten – egal wie hell die Feuer der Öfen glühen, wie dicht die Rauchwolken aufsteigen, wie laut die Schreie der Verzweiflung und die Gewehrschüsse auch ertönen. Scherzhaft nennt Rudolf seine Frau „die Königin von Auschwitz“.
Ausgezeichnet mit dem Großen Preis der Jury in Cannes und dem Oscar als bester ausländischer Film.

So. 26., Mo. 27. und Mi 29. Mai

Regie: Woody Allen
Mit Lou de Laâge, Valérie Lemercier, Melvil Poupaud, Niels Schneider, Guillaume de Tonquédec, F 2023, 93 Min. FSK 12

Auf den ersten Blick sind Fanny und Jean das perfekte Ehepaar. Beide haben Erfolg im Beruf, leben in einer prächtigen Wohnung in einem exklusiven Viertel von Paris und sind offenbar noch genauso verliebt wie am ersten Tag. Nachdem ihre erste Ehe unglücklich verlaufen war, hatte Fanny jemanden gesucht, der stabil und verlässlich wirkte. Der charismatische Geschäftsmann Jean kam wie gerufen. Auch Fannys Mutter Camille versteht sich bestens mit dem wohlhabenden Schwiegersohn. Während Fanny früher in der Kunstszene zuhause war, verbringt sie nun die Wochenenden auf dem Landsitz mit dem Freundeskreis ihres Mannes, um zu jagen oder Golf zu spielen. Aber als die junge Frau auf der Straße zufällig ihrem ehemaligen Mitschüler Alain begegnet, ist es, als würde sie aus einem Schlaf erwachen. Die Spontanität und Lebensfreude, die Alain ausstrahlt, treffen Fanny mitten ins Herz. Obwohl sie ein schlechtes Gewissen hat, ruft sie Alain schon bald wieder an und beginnt, Jean zu belügen. Dummerweise gehört Lügen nicht zu Fannys Stärken.

So 09., Mo 10. und Mi 12. Juni

Regie: Jessica Hausner
Mit Mia Wasikowska, Sidse Babett Knudsen, Ksenia Devriendt, Luke Barker, Florence Baker, Amir El-Masry, Elsa Zylberstein, Mathieu Demy, A/GB/D u.a. 2023, 110 Min. FSK 12

Als die neue Lehrerin Miss Novak ihren Kurs „Bewusstes Essen“ an einem internationalen Elite-Internat beginnt, hat sie schnell eine engagierte Gruppe an ihrer Seite. Fred, Ragna, Elsa und andere Schüler*innen finden das Thema spannend und wichtig. Einigen von ihnen geht es um die eigene Gesundheit oder bessere Noten. Die meisten aber sehnen sich nach höheren Zielen. Sie wollen durch Ernährung die Umwelt schützen, den Kapitalismus der Lebensmittelindustrie bekämpfen oder die Menschheit und die Welt verbessern. Mit ihren ungewöhnlichen Methoden gewinnt Miss Novak mehr und mehr Einfluss auf die Jugendlichen, die von ihren zumeist wohlhabenden Eltern wenig Aufmerksamkeit erhalten. So formt sich eine fünfköpfige Gruppe, die den Denkanstößen der Lehrerin bedingungslos folgt und sich gegenseitig zu immer radikaleren Zielen anstachelt. Reduktionismus, Verzicht als Ideal – so lautet ihr Credo. Sie wollen eines Tages zum legendären Club Zero gehören, in dem Menschen das Essen komplett aufgegeben haben.

So 16., Mo 17. und Mi 19. Juni

Regie: Matthias Glasner
Mit Lars Eidinger, Corinna Harfouch, Lilith Stangenberg, Anna Bederke, Ronald Zehrfeld, Hans Uwe Bauer, Robert Gwisdek, Saskia Rosendahl, Nico Holonics, Catherine Stoyan, Saerom Park, Tatja Seibt, D 2024, 180 Min.

Die Familie Lunies ist schon seit Jahren zerbrochen. Erst als der demente Vater mit Mitte 70 im Heim verstirbt, begegnet sie sich wieder. Die Mutter Lissy ist im Stillen froh darüber, sich nicht mehr um ihren Mann kümmern zu müssen. Doch wird ihr nicht viel Zeit bleiben, um die neue Freiheit zu genießen, denn Diabetes und Krebs gehören schon zu ihrem Alltag. Auch den Sohn Tom, Anfang 40 und als Dirigent eigentlich in der Blüte seines Schaffens, beschäftigt der Tod. Gemeinsam mit seinem besten Freund Bernhard arbeitet er an einer Komposition namens „Sterben“. Zugleich wird er intensiv mit dem Leben konfrontiert, denn seine Ex-Freundin Liv macht ihn zum Ersatzvater ihres Kindes, dessen Vater er hätte sein können. Die Tochter Ellen Lunies, Toms Schwester, beginnt währenddessen eine wilde Liebesgeschichte mit Sebastian, einem verheirateten Zahnarzt. Beide wählen die Lust und den Alkoholrausch, um sich den Zumutungen der Realität zu entziehen.

Ihre Ansprechpartnerin

Natalie Dilekli
02323 / 16-1507

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